Folge 006 – Der Aufbau des Laubblattes | Der Blattquerschnitt

Inhalt der Folge:

  • In der heutigen Folge klären wir den Aufbau des Laubblattes!
  • Wir besprechen die Unterschiede zwischen netznervigen, parallelnervigen, äquifazialen und bifazialen Laubblättern, den Blattquerschnitt und die Aufgaben der einzelnen Gewebe (Palisadenparenchym, Schwammparenchym, Epidermis etc.).

Der Aufbau des Laubblattes

Blattquerschnitt – Der Aufbau des Laubblattes

Blattquerschnitt - Der Aufbau des Laubblattes Arbeitsblatt - Biologie Passion Podcast

Blattquerschnitt – Der Aufbau des Laubblattes Arbeitsblatt – Biologie Passion Podcast

Die Anordnung der Blattadern

Blattadern sind Leitungsgewebe, über die Wasser, die darin gelösten Nährsalze und Assimilate (Fotosyntheseprodukte) transportiert werden!
Außerdem gibt das zusammenhängende Geflecht der Blattadern dem Laubblatt als Ganzes Stabilität.

Die Gesamtheit aller Blattadern beschreibt man in der Botanik als Nervatur.
Anhand der Anordnung der Blattadern unterscheidet man zwei häufig vorkommende Typen:

  1. Parallelnervige

    • Verlaufen die Blattadern eines Laubblattes parallel bzw. leicht gebogen vom Blattgrund bis zur Blattspitze, bezeichnet man die Nervatur als parallelnervig!
    • Parallelnervige Laubblätter sind typisch für einkeimblättrige Pflanzen (Monokotyledonen) wie zum Beispiel das Gras unserer Grünflächen.
  2. Netznervige

    • Besitzt das Laubblatt eine mittig verlaufenden Hauptader, von der wiederum schwächere Blattadern abzweigen usw., spricht man von einer netznervigen Nervatur.
    • Netznervige Laubblätter sind typisch für zweikeimblättrige Pflanzen (Dicotylen)!

Das Laubblatt im Querschnitt und die Aufgaben der unterschiedlichen Gewebe

Mit Hilfe eines scharfen Rasiermessers ist es bei den meisten Laubblättern nicht sehr schwierig, ein Querschnittpräparat herzustellen.

Betrachtet man ein solches Querschnittpräparat unter einem Mikroskop, lassen sich verschiedenen Gewebe mit unterschiedlich aufgebauten Zellen erkennen!

Zur Veranschaulichung biete ich euch gerne meine persönliche, schematische Zeichnung an:
Blattquerschnitt – Der Aufbau des Laubblattes

Der Aufbau des Laubblattes im Querschnitt

  1. Cuticula

    • Die Cuticula ist ein Teil der Epidermis und kein eigenständiges Gewebe.
    • Sie ist eine Wachsschicht, die sich bei den meisten Pflanzen auf der oberen Epidermis der Laubblätter befindet!
    • Sie ist wasserabweisend und schützt die Pflanze vor Wasserverlust durch Verdunstung bei zu hohen Außentemperaturen.
  2. Obere Epidermis

    • Die obere Epidermis ist ein sogenanntes Abschlussgewebe!
    • Die Zellen der Epidermis zeichnen sich durch verdickte Zellwände und zentrale Vakuolen aus.
    • Abschlussgewebe dienen allgemein dem Schutz vor Verdunstung und physischen Verletzungen, aber auch dem Schutz vor UV-Strahlung (Sonneneinstrahlung).
  3. Palisadenparenchym

    • Das Palisadenparenchym liegt direkt unter der oberen Epidermis und ist sehr reich an Chloroplasten (Zellorganellen die Fotosynthese betreiben).
    • Den Namen „Palisadenparenchym“ verdankt das Gewebe der Morphologie seiner Zellen.
    • Diese sind nämlich lang gestreckt, liegen dicht an dicht und erinnern deshalb an Palisaden.
    • Die Zellwände sind im Vergleich zu den Epidermiszellen deutlich dünner.
    • Das Palisadenparenchym wird auch als Assimilationsgewebe bezeichnet, da die Fotosynthese die Hauptaufgabe dieser Zellen ist.
    • Je nach Pflanzenart kann es ein- oder mehrschichtig sein.
  4. Schwammparenchym

    • Das Schwammparenchym befindet sich direkt unter dem Palisadenparenchym.
    • Die Zellen des Schwammparenchyms hängen jedoch, anders als beim Palisadenparenchym, in einem lockeren Verbund zusammen.
    • Zwischen den Zellen ergeben sich daher gasgefüllte Hohlräume, die als Interzellularen bezeichnet werden.
    • Über Spaltöffnungen (Stomata), die sich in der unteren Epidermis befinden, steht das Interzellularsystem des Schwammparenchyms mit der Außenwelt in Verbindung und ermöglicht dadurch die Durchlüftung (Temperatur-Regulierung) und den Gasaustausch (Sauerstoff, Kohlenstoffdioxid)!
    • Auch die Zellen des Schwammparenchyms besitzen Chloroplasten (deutlich weniger im Vergleich zum Palisadenparenchym) und sind deshalb zur Fotosynthese befähigt.
  5. Untere Epidermis

    • Die untere Epidermis ist genau wie die obere Epidermis ein Abschlussgewebe und daher ebenfalls gekennzeichnet durch Zellen mit verdickten Zellwänden und zentralen Vakuolen.
    • Auch die untere Epidermis kann von einer Cuticula überzogen sein.
    • Spaltöffnungen befinden sich bei den meisten Pflanzen ausschließlich auf der schattigeren Blattunterseite, also in der unteren Epidermis.
  6. Spaltöffnungen/Stomata

    • Über die Spaltöffnungen stellen die Pflanzen den Kontakt der Zellen mit der Außenwelt her!
    • Pflanzen sind in der Lage die Öffnung und Schließung der Spaltöffnungen, unter Energieverbrauch, zu steuern!
    • Auf diese Art und Weise nehmen Pflanzen Kohlenstoffdioxid, das bei der Fotosynthese zur Bildung von Glucose verwendet wird, auf.
    • Gleichzeitig erfolgt über die Stomata die kontrollierte Abgabe von Wasserdampf und Sauerstoff, der bei der Fotosynthese als Nebenprodukt entsteht.
    • Die Abgabe von Wasserdampf über die Spaltöffnungen führt zu dem sogenannten Transpirationssog, der dafür sorgt, dass das Wasser entgegen der Schwerkraft von den Wurzel zu den Blättern fließt.
    • Außerdem bietet die Transpiration der Pflanze ein Möglichkeit der Temperaturregulation.
  7. Leitungsgewebe/Leitbündel (Xylem und Phloem)

    • Leitungsgewebe durchziehen die gesamte Pflanze und leiten das Wasser und die darin gelösten Nährsalze von den Wurzeln zu den Laubblättern etc.
    • Gleichzeitig werden die Assimilate von den Laubblättern zu den Wurzeln und allen weiteren Bestandteilen der Pflanze transportiert.
    • Den wasserleitenden Teil der Leitungsgewebe nennt man Xylem und den Teil, der die Assimilate transportiert, nennt man Phloem.
    • Die Zellen der Leitungsgewebe sind sehr lang gestreckt und teilweise abgestorben (Xylem).

Äquifazialer vs. Bifazialer Blattquerschnitt – Der Aufbau des Laubblattes

Ich empfehle euch, hier einfach kurz meine Zeichnung der beiden Blattquerschnitte anzugucken, da diese für sich selbst spricht:

Blattquerschnitt – Der Aufbau des Laubblattes

Nicht desto trotz ein kurze Erklärung:

  1. Bifazialer Blattquerschnitt

    • Ein bifazialer Blattquerschnitt bzw. ein bifaziales Blatt zeichnet sich dadurch aus, dass Blattober- und Blattunterseite deutlich voneinander zu unterscheiden sind!
    • Es zeichnet sich dadurch aus, dass das Palisadenparenchym direkt unter der oberen Epidermis liegt und darunter direkt das Schwammparenchym, gefolgt von der unteren Epidermis.
  2. Äquifazialer Blattquerschnitt

    • Ein äquifazialer Blattquerschnitt hat eine Spiegelachse!
    • Anhand der Gewebe lassen sich Blattober- und Blattunterseite nicht mehr so leicht unterscheiden, wie bei einem bifazialen Blatt.
    • In der Mitte des Blattquerschnittes befindet sich hier das Schwammparenchym.
    • Sowohl unter der oberen Epidermis als auch über der unteren Epidermis befinden sich jedoch Palisadenparenchyme!

Schaut euch am besten einfach nochmal meine Zeichnung an! 🙂

Blattquerschnitt – Der Aufbau des Laubblattes

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Christian Schweda

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